Nur Sperlings Verletzung trübt den Vorsfelder Kantersieg

Dank einer starken Defensivleistung feiert der MTV beim 31:16 in Burgdorf ein Schützenfest in der Handball-Oberliga und holt den ersten Saisonerfolg

Kilian Symalla

Michel Sperling (rechts) vom MTV ist verletzt.                                              <b>Helge Landmann</b>                                              regios24

Michel Sperling (rechts) vom MTV ist verletzt. Helge Landmann regios24

Vorsfelde Ohne ihren Kapitän haben die Handballer des MTV Vorsfelde das Ruder herumgerissen und den ersten Sieg in der noch jungen Oberliga-Saison eingefahren. Beim TSV Burgdorf III glänzten die „Razorbacks“ vor allem defensiv und setzten sich 31:16 (16:7) durch.

Nicht ein Gegentor kassierte der MTV, bis der TSV per Siebenmeter den Bann in Minute 11 brach. „Das war über die gesamten 60 Minuten unsere beste Abwehrleistung seit langem“, betonte Vorsfelde-Coach Daniel Heimann. „Die Defensive war der Grundstein für den Sieg in Burgdorf.“ Das junge TSV-Team rannte sich immer wieder fest in der engmaschigen Abwehr der Vorsfelder. Die starke Defensivleistung ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass mit Abwehrchef Marius Thiele die wichtigste Defensivkraft fehlte. Thiele wird mit einer Knieverletzung mindestens vier Wochen aussetzen müssen. Doch seine Vertreter im Mittelblock machten ihre Sache so gut, dass Heimann sich um die defensive Stabilität nicht sorgen muss.

Der Coach ließ Jannic Steinke und Matej Vasilj im Innenblock verteidigen. Beide kamen erst zur laufenden Saison nach Vorsfelde, sind kaum eingespielt. Das merkte man dem Duo jedoch nie an. „Jannic und Matej haben die Abwehr dirigiert“, sagte Heimann. Der bosnische Kreisläufer Vasilj verständigt sich noch auf Englisch, die Sprachbarriere überwand er aber problemlos. In seinem zweiten Einsatz für die „Razorbacks“ zeigte das 1,96-Meter-Kraftpaket, warum die Vorsfelder ihn geholt haben. „Matej ist angekommen, findet sich schon sehr gut zurecht bei uns.“

Doch nicht nur Steinke und Vasilj überzeugten, das gesamte Vorsfelder Team verteidigte aufmerksam und umsichtig. Heimann nennt Außen Kai Aselmann als Beispiel dafür. „Kai war stark in der Rückwärtsbewegung, hat immer wieder Bälle abgefangen.“ Wenn doch mal ein Wurf durchkam, war da noch Torhüter Nick Weber, der gut aufgelegt war. „Nick hat einige tolle Paraden gezeigt“, lobte Heimann. Aus der 4:0-Führung (9. Minute) wurde ein 7:1 (12.) und 15:6 (24.). Nie gerieten die Gäste in Gefahr. „Wir hatten alles im Griff, haben im ersten Durchgang fünf Tore aus dem Spiel heraus kassiert. Viel mehr kann ich von unserer Abwehr nicht verlangen. So geht Defensive.“

Nach der Pause bauten die Vorsfelder den Vorsprung noch leicht aus. Es wurde zweistellig. Jakob Nowak war mit sieben Toren bester MTV-Schütze. Der von einer langen Knieverletzung zurückgekehrte Halblinke profitierte von seinen starken Nebenleuten. „Das Zusammenspiel vorne hat funktioniert. Jakob war gut eingebunden ins Offensivspiel.“ Einziger Wermutstropfen: Michel Sperling droht lange auszufallen. Der Rückraumspieler verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Knie, wurde sofort nach Hannover in die Medizinische Hochschule zur Untersuchung gebracht. Die endgültige Diagnose steht noch aus. „Wir sind derzeit vom Verletzungspech verfolgt“, sagte Heimann.

MTV Vorsfelde: Weber (1), Krüger – Schwarz, Aselmann (2), Wiegner (2), Bock (4), Steinke (1), Sievert (2), Frädermann (6), Schilling (2), Kuhl (1), Nowak (7), Sperling (1), Vasilj (2).

Wolfsburger Nachrichten, S. 30, 05.10.2022